Husten ist kein eigenes Krankheitsbild. Es handelt sich nur um ein Symptom in Verbindung mit einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer Erkältung. Husten ist aber auch ein wichtiger Schutzreflex der Atemwege. Fremdkörper befördert der Husten mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Stundenkilometern aus dem Körper. Meistens wird trockener Reizhusten durch die Rhinoviren ausgelöst. Vor allem trockene Heizungsluft in den Wintermonaten sorgen dafür, dass die Schleimhäute austrocknen und sie anfällig für Viren machen. Ist der Reizhusten erst einmal da, raubt er den meisten Betroffenen den Schlaf und ist sehr quälend. Zeit um als Hustenmittel den sogenannten Hustenstiller einzusetzen. Hier gibt es verschiedene Wirkstoffe, die enthalten sind.

Codein und Dihydrocodein sind sich sehr ähnliche Wirkstoffe, welche zur Linderung von trockenem Husten eingesetzt werden. Sie sind in der Lage, den Hustenreiz schnell zu lindern und helfen beim Husten unterdrücken. Beide Wirkstoffe haben eine enge Verwandschaft zu Morphin, einem Schmerz- und Betäubungsmittel. Deshalb gibt es Hustenmittel mit diesen Wirkstoffen auch nur vom Arzt verschrieben. Rezeptfrei in der Apotheke sind solche Hustenmittel nicht erhältlich. Codein und Dihydrocodein wirken direkt im Gehirn. Im Hirnstamm sitzt das Hustenzentrum und hier blockieren diese Wirkstoffe die Rezeptoren, welche für Hustenreiz verantwortlich sind. Zwar ist die Wirkung dieser beiden Stoffe nicht so stark wie bei Morphin, trotzdem besteht bei einer längeren Einnahme und einer hohen Dosierung eine gewisse Abhängigkeitsgefahr. Die Dosierungsvorgabe durch den Arzt ist deshalb genau einzuhalten. Idealerweise wird dieser Hustenstiller immer nur am Abend, kurz vor dem Schlafengehen eingenommen. So ist ein ruhiges Einschlafen und auch Durchschlafen möglich.

Trockener Hals Husten wird sehr oft auch mit dem Wirkstoff Noscapin behandelt. Auch diese Wirkung hat eine chemische Verwandtschaft zu Morphin. Hustenmittel mit diesem Inhaltsstoff wirken daher ähnlich im Gehirn, wie dies bei Codein und Dihydrocodein der Fall ist. Das Hustenmittel ist nicht frei von Nebenwirkungen. Bei einer Überdosierung können krampfartige Anfälle auftreten. Allerdings besteht bei Noscapin keine Gefahr einer möglichen Sucht. Im Handel ist Noscapin auch unter dem Namen Capval bekannt und ebenfalls nur gegen Rezept zu bekommen. 

Im Gegensatz zu Noscapin, Codein oder Dihydrocodein entfaltet ein Hustenmittel mit dem Wirkstoff Pentoxyverin seine Wirkung nicht im Gehirn. Er wirkt direkt in den Bronchien und bremst die Entstehung von Hustenreiz dort aus. Allerdings haben Medikamente gegen Husten mit diesem Wirkstoff eine Besonderheit. Sehr oft sind bei der Einnahme Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich festzustellen. Häufig kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Der Wirkstoff hat überdies Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit. Bei der Einnahme von Pentoxyverin dürfen keine Maschinen bedient werden. Auch die aktive Teilnahme am Straßenverkehr ist zu unterlassen. Für Kinder, Schwangere und stillende Mütter ist von einer Einnahme als Hustenstiller abzuraten. Hier werden altbewährte Hausmittel empfohlen.

Egal ob chemisches Hustenmittel oder Hausmittel zur Linderung von trockenem Husten eingenommen werden, gilt es einen wichtigen Aspekt zu beachten. In der Phase des trockenen Reizhustens ist immer darauf zu achten, dass dem Körper viel Flüssigkeit zugeführt wird. Dies sorgt für eine ausreichende Befeuchtung der Schleimhäute und damit zu deutlich weniger Hustenreiz. Hustenmittel mit den genannten Inhaltsstoffen sollten am besten nur dann eingenommen werden, wenn der Reizhusten nachts massiv den Schlaf stört. Tagsüber am besten darauf verzichten und lieber mehrere Tassen Kräutertee mit Honig trinken.